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Interaction Design: Die Schnittstelle zwischen Mensch & Maschine

Interaction Design: Die Schnittstelle zwischen Mensch & Maschine:

Technik trifft auf Mensch

Wir klicken nicht nur, sondern scrollen, swipen, sprechen oder nutzen Gestik und Mimik, um mit technischen Geräten zu kommunizieren. Die Möglichkeiten der Interaktion entwickeln sich weiter und sind vielfältig. Im Rahmen des Interaction Designs wird der Dialog zwischen Mensch und Technik genauer untersucht und gestaltet. Entscheidungsgrundlage sind physische, psychische und emotionale Bedürfnisse des Menschen. Um Interaktionen aufzubauen, die intuitiv verständlich und konsequent nutzbar sind, muss der Anwender im Fokus der Lösung stehen. Nicht nur für unseren Alltag, in dem uns vielerorts ein Smart Home begrüßt, sondern etwa auch für Arbeit und Gesundheit. Gleichzeitig wird die Bindung zwischen Mensch und Maschine stetig intensiviert.

Der Einfluss von Interaction Design auf die Digitalisierung der Arbeitswelt

Neue Möglichkeiten der Interaktion schaffen Entlastung, Sicherheit und ökonomische Vorteile. Ein gutes Beispiel hierfür sind sogenannte Exoskelette: Robotische oder maschinelle Stützteile, deren Funktion und Design an die Ergonomie des menschlichen Körpers angepasst wird und so das Heben und Tragen schwerer Gegenstände erleichtert und Gelenke schont. Besonders das Baugewerbe, Logistikunternehmen und Unternehmen der industriellen Produktion profitieren vom besseren Gesundheitszustand ihrer Mitarbeiter. Autohersteller wie BMW und Audi testen und optimieren bereits Exoskelette unter Einbeziehung jener Mitarbeiter, die von dieser technischen Unterstützung später einmal profitieren könnten.

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Das Interaction Design der Zukunft geht aber noch einen Schritt weiter: zur Gedankensteuerung. Hierbei ist die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine das sogenannte Brain-Machine- Interface: Ein EEG auf der Kopfhaut (nichtinvasiv) zeichnet elektrische Aktivitäten unseres Gehirns auf, die von einem Computer analysiert und in digitale Steuersignale umgewandelt werden. Allein die Vorstellung eines bestimmten Verhaltens kann also eine Aktivität des Exoskeletts auslösen. Trainiert wird dies über sensorische Rückkopplung und Wiederholungen. In der Medizin kommt das Brain-Machine-Interface bereits zum Einsatz.

Interaktion durch Gedankensteuerung spielerisch testen kann man übrigens im TouchTomorrow-Truck , einem Projekt der Dr. Hans Riegel-Stiftung, dessen Entwicklung die IW Medien als Agentur für Zukunftsthemen begleitet hat. Das Angebot richtet sich an Schüler, die im Truck innovative Technik ausprobieren und die Chancen von MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) entdecken können.

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So können die Jugendlichen Augmented Reality- und Virtual Reality-Brillen testen und dadurch einen Eindruck von den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Interaction Designs erhalten: Ärzte können Operationen virtuell üben, Architekten Modelle schaffen, die man virtuell betreten kann und Therapeuten eine virtuelle Konfrontationstherapie durchführen, beispielsweise bei Höhenangst. Wer mehr darüber erfahren will, wie solche Technologien unsere Arbeit und unseren Alltag beeinflussen, findet auf dem von uns betreutem Instagram-Kanal @touchtomorrow_truck spannende Fakten und inspirierende Beispiele.

Werden wir zu Cyborgs?

Jede Technologie oder technische Erweiterung, die uns unterstützt und mit der wir eine intensive, regelmäßige Verbindung eingehen, macht uns laut Definition schon zu einem sogenannten Cyborg. Also eben auch ein Hörgerät, eine Brille oder unser Smartphone. Was nach Science-Fiction klingt, ist also eigentlich schon Gegenwart – wir haben uns an technische Helfer gewöhnt uns sehen sie als selbstverständlich an. Dies könnte eines Tages auch bei Exoskeletten der Fall sein.

Mensch und Maschine sind also heute schon untrennbar. Und in Zukunft wird diese Verbindung immer stärker werden, da sich Fortschritt und Nutzen auch auf unsere Arbeit ausweiten. Das Interaction Design schafft dabei die notwendigen Brücken und ist Teil einer guten User Experience.

 

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